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Zusammenfassung
1. Es wurde eine Fall-Kontroll-Studie im Umfeld des Flughafens Köln-Bonn
durchgeführt mit dem Ziel, das durch Fluglärm erhöhte Erkrankungsrisi-
ko für eine Reihe relevanter chronischer Erkrankungen zu ermitteln. Die-
se Erkrankungen umfassen Herz- und Kreislaufkrankheiten (u.a. Herzin-
farkt, Schlaganfall, Herzschwäche, koronare Herzkrankheit), psychische
Erkrankungen (Depressionen, Psychosen), und Krebserkrankungen
(insbesondere Brustkrebs der Frau).
2. Als Studienregion wurde das Gebiet der Stadt Köln, der Rhein-Sieg-Kreis
und der Rheinisch-Bergische Kreis mit insgesamt knapp unter 2 Millio-
nen Einwohnern definiert.
3. Die Daten von mehr als 1 Million Versicherten von acht gesetzlichen
Krankenkassen (Stammdaten, Arzneiverordnungsdaten, Daten von stati-
onärer Krankenhausbehandlung) wurden mit adressgenauen Daten des
Fluglärms, des Straßenverkehrslärms und des Schienenverkehrslärms
verknüpft.
4. Zur Berechnung des Einflusses von Fluglärm auf Erkrankungsrisiken
wurden neben dem Fluglärm als mögliche Kofaktoren (Confounder) das
Alter, Straßen- und Schienenverkehrslärm, die Sozialhilfe-Häufigkeit des
Ortsteils bzw. des Stadtteils, die Dichte von Alten- und Pflegeheimen, die
Möglichkeit der Finanzierung von Lärmschutzmaßnahmen durch den
Flughafen Köln-Bonn sowie ein Zusammenwirken (Interaktion) von Alter
und Fluglärm analysiert. Alle Analysen erfolgten für Männer und Frauen
getrennt.
5. Es fanden sich erhöhte Erkrankungsrisiken durch Fluglärm für Herz- und
Kreislaufkrankheiten, für Depressionen und Psychosen, sowie für Brust-
krebs bei Frauen. Generell waren die Risikoerhöhungen bei Frauen stär-
ker ausgeprägt als bei Männern.
6. Mit zunehmendem Alter nahmen die fluglärmbedingten Risikoerhöhun-
gen ab. Bei einer Analyse der Erkrankungsrisiken bei denjenigen Perso-
nen, die keine Möglichkeit zur Finanzierung von Schallschutzmaßnah-
men durch den Flughafen Köln-Bonn hatten, fanden sich im Vergleich
zur gesamten Studienpopulation stärker erhöhte Erkrankungsrisiken.
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